
Egal ob im Alltag oder beim Sport, Atemnot bei Belastung, vielleicht auch kombiniert mit einem Engegefühl in der Brust, ist ein ernst zu nehmendes Symptom. Je nach genauer Krankengeschichte, Alter und anderen Risikofaktoren ist natürlich unter anderem auch die Abklärung der kardiologischen Seite wichtig. Hier wollen wir uns aber auf Asthma bronchiale als mögliche Ursache konzentrieren.
Asthma bronchiale ist eine Erkrankung mit vielen Erscheinungsformen und Ursachen, sehr oft haben wir es auch mit Mischformen zu tun. Asthma ist charakterisiert durch Beschwerden wie Atemnot, Brustenge, pfeifende Atemgeräusche oder Husten. Die bekannteste Asthmaform ist sicherlich das allergische Asthma. Typischerweise liegt eine wechselnde Intensität der Symptome vor. Belastungsasthma ist sehr häufig in einer Mischform vertreten, kann aber auch als eigenständige Form vorkommen. Den Beschwerden und der Einschränkung der Lungenfunktion zugrunde liegt in den allermeisten Fällen ein überempfindliches Bronchialsystem – eine bronchiale Hyperreagibilität.
Symptome erkennen und Ursachen ermitteln
Treten im Rahmen eines bekannten Asthmas beim Sport oder bei Alltagsbelastungen zusätzliche Symptome auf, so ist zunächst die bereits bestehende Asthmatherapie zu prüfen, denn bei einem kontrollierten Asthma sollten im Alltag keine bzw. nur geringe Symptome auftreten. Dann sollten die Umstände ermittelt werden unter jenen die Symptome bemerkt werden: Sportart oder Tätigkeiten, Umwelteinflüsse und der zeitliche Ablauf. Durch die verstärkte Atmung, meist auch durch den Mund, trocknen bei Belastung die überempfindlichen Atemwege zusätzlich aus und so können vermehrte Beschwerden entstehen. Ein Beschwerdegipfel 10-15 Minuten nach Ende der Belastung ist typisch für ein Belastungsasthma.
Wegweisend kann eine Belastungsuntersuchung kombiniert mit einer Lungenfunktion in einer Lungenarztpraxis sein. Alternativ kann man dem Patienten ein kleines mechanisches Lungenfunktionsgerät (peak flow Meter) aushändigen und über etwa 4 Wochen Messwerte, Beschwerden und äußere Umstände protokollieren lassen, sollte die Untersuchung in der geschützten Umgebung der Ordination kein Ergebnis bringen.
Behandlung von Belatsungsasthma
Belastungsasthma wird grundsätzlich nicht anders behandelt wie andere Asthmaformen. In manchen Fällen reicht ein kurzwirksamer Bronchienöffner, welcher an dieser Stelle nicht als Notfallspray sondern geplant angewendet wird, aus. Die Anwendung sollte etwa 15 Minuten vor Belastungsbeginn erfolgen. Danach sind eine ausreichende Aufwärmphase und eine ökonomische Atmung, am besten durch die Nase, empfehlenswert.
Autoren: OA Dr. Andreas Kos
Bilder: Pexels | ZVG
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